Morgens schauen wir im Internet nach der Bahn und stellen fest, die Zahnradbahn im Moment nicht fährt. Dann bleibt nur die Seilbahn und dort steht, das diese heute auch nur bis zur Mittelstation fährt und nicht bis nach ganz oben in 3800 Meter:-(
Mein Mann hätte das sicher gerne gesehen. Gestern haben wir beschlossen doch noch einmal für zwei Tage nach Grindelwald am Eiger zu fahren. Dort hat es uns am besten gefallen und dort wollen wir auch unseren Urlaub beenden.
Wir fahren nach dem Frühstück zur Seilbahn und wollen wenigstens bis zur Mittelstation hoch fahren und ein paar schone Bilder vom Mont Blanc machen. Aber da sehen wir schon, dass das eine Paar vom Campingplatz uns entgegen kommt, das heißt nichts Gutes. Als wir zur Kasse kommen, wissen wir warum . Ganze Kinderklassen stehen da und eine riesige Schlange an der Kasse, da stünde man mindestens eine Stunde, oder länger. Dann fährt die Gondel nur alle halbe Stunde, da können wir ja ewig warten, bis wir hoch kommen und der Hund ist allein im Auto, haben wir keine Lust zu und entschließen uns das ausfallen zu lassen, dann haben wir noch was für das nächste mal. Wir machen uns nun auf den Weg zum Eiger....dort soll es am Donnerstag, also morgen, noch einmal schön werden. Außerdem war dies unser Lieblingsplatz in diesem Urlaub und wir wollen noch einen schönen Abschluss haben.
Es sind ca. 250 km zu fahren, davon fahren wir die meisten km auf der Autobahn und es geht relativ zügig voran. Vorbei am Genfer See kommen wir langsam näher, leider ist der Himmel mit einer Wolkendecke verhangen, aber es ist warm und es regnet nicht.
Als wir ankommen packen wir die Liegestühle aus, die Sonne zeigt sich noch und wir genießen die Zeit schlummern ein bisserl vor uns hin hören den Kuhglocken zu und beobachten wie die Kühe zum Melken eingetrieben werden. Ach hier ist es einfach schöööön. Wir schauen uns den Eiger durch das Fernglas näher an und sehen die Fenster, wo die Bahn durchfährt. Dort hing der arme Toni Kurz und konnte nicht gerettet werden. Er war einer der Viererseilschaft die die Nordwand 1936 bestiegen haben und alle auf dem Rückweg umgekommen sind. Er war das größte Drama, da er nachdem er eine lange kalte Nacht im Seil hängend, überlebt hatte und leider schaffte er es nicht mehr den Knoten, der nicht durch den Karabinerhaken passte , zu lösen, um das Seil an dem er hing, zu verlängern. Es war zu kurz, so dass die Helfer von den Fenstern der Bahn im Berg nicht herankamen und er nicht gerettet werden konnte. Die Helfer mussten zusehen wie er vor ihren Augen starb. Eine fürchterliche Situation und die Bergung des Toten war grausam für die Helfer. Tja das Drama der Eiger Nordwand. Heute wird sie in kurzer Zeit bestiegen, die kürzeste Zeit liegt bei ca 2 ½ Stunden. Verrückt... aber diese Alpinisten müssen ja ein bisserl gaga sein, sonst macht man sowas ja nicht.
Am Abend grillen wir Steaks und es gibt Salat. Dann würfeln wir einige Runden und langsam werden die Abende länger. Am Anfang des Urlaubes sind wir meistens so gegen 22:00 Uhr ins Bett und früh um 7 oder 7:30 Uhr raus. Sonst verpasste man ja so viel vom Tag. Jetzt am Ende des Urlaubes ist uns das egal:-) oder sagen wir lieber...ist es mir egal:-)
Allerdings wollen wir ja morgen zur kleinen Scheidegg und auch etwas aktiv sein, deshalb schnell schlafen, damit wir morgen fit sind.